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Identity in motion

Jüdische Gemeinde Berlin



Amir Yatziv

Elianna Renner

Elianna Renner

Ella Litwitz
mit: Ella Littwitz, Elianna Renner und Amir Yatziv
Was Identität ist, woher sie kommt und wie sie sich definiert, ist so vielfältig wie der Mensch selber. Persönliche Lebensgeschichten bilden die Hintergründe vor denen sich Identität entwickelt. Ob und wie intensiv die Frage nach der eigenen Identität jedoch im künstlerischen Kontext verhandelt wird, hängt stark von der Intensität der eigenen Geschichte ab. Wer in politisch und historisch ruhigen Fahrwässern aufgewachsen ist, wird sein Augenmerk als Künstler eher auf Fragestellungen bezüglich der Kunst an sich richten. Sind die Lebensbedingungen und familiären Hintergründe jedoch von gesellschaftlichen Einschnitten, sei es heute oder in der Vergangenheit, geprägt, wird diese Tatsache oftmals zum Thema künstlerischer Auseinandersetzung. Die leidvolle Geschichte des Judentums bewegt auch noch die 3. Generation nach dem 2. Weltkrieg, sich mit individuell biografischen Themenkomplexen, aktuellen politischen Ereignissen und Lebensbedingungen auseinander zusetzten. Der Blick auf die über 60 Jahre zurück liegenden Ereignisse ist aber ein anderer, als noch vor 30-40 Jahren. Ein sogenannter „Zweiter Blick“ wird ermöglicht durch eine größere zeitliche Distanz zu den Geschehnissen und auch eine räumliche Neuordnung. In einer globalisierten Welt wird der Begriff „Heimat“ neu verhandelt. Wo ist diese Heimat, wenn sie geografisch nicht eindeutig zu fixieren ist. Bedeutet „Heimat“ der Ort, an dem meine Familie ist, an dem ich mich entfalten kann oder wo ich einfach nur mein Glück finde? Welche Freiheit kann ich generieren, wie kann ich ein individuelles Leben führen, ohne meine Geschichte, meine Herkunft, das Schicksal meiner Familie oder meines Volkes zu vergessen.
Sobald diese Fragen nicht eindeutig zu beantworten sind, die Heimat sich in Wohlgefallen auflöst und der Duktus der Zeit Flexibilität erfordert, werden die Wurzeln eines Menschen umso wichtiger.
So ist es nicht erstaunlich, dass gerade Künstler/innen mit jüdischen Wurzeln sich dieser Inhalte annehmen und sie in den Fokus ihrer künstlerischen Betrachtung stellen. Gerade die Kunst bietet individuelle, kreative und emotionale Mittel, sich auch schwierigen Themenkomplexen zu stellen und aufgeworfene Fragen zu beantworten.

Susanne Hinrichs